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Ausbildung unterstützen

Die Berufsausbildung von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund ermöglicht Unternehmen nicht nur, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sondern auch die soziale Integration und Vielfalt innerhalb des Betriebs zu fördern. Zahlreiche Initiativen und Förderprogramme stehen bereit, um Unternehmen dabei zu unterstützen, die besonderen Bedürfnisse dieser Zielgruppen zu berücksichtigen und sie erfolgreich in die Ausbildung zu integrieren.

Kultursensibles Azubimarketing

Was heißt das eigentlich?

Die Rekrutierung von Auszubildenden mit Flucht- und Migrationserfahrung bedeutet, gezielt junge Menschen mit vielfältigen kulturellen Hintergründen als zukünftige Fachkräfte in den Blick zu nehmen. Sie haben oft Sprachbarrieren überwunden, beeindruckende Lebenswege hinter sich und bringen Perspektiven mit, die das Arbeitsumfeld bereichern. Diese Rekrutierung ist eine Chance, Fachkräfteengpässe zu bekämpfen und zugleich gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.

Wie sieht das praktisch aus?

Schaffen Sie spezielle Beratungsangebote, um auf die individuellen Bedürfnisse der Jugendlichen einzugehen. Machen Sie sichtbar, dass sie ein vielfältiger Betrieb sind und Auszubildende mit Flucht- und Migrationserfahrung willkommen sind und zeigen Sie auch, dass sie die jungen Menschen in der Ausbildung durch weitere Angebote unterstützen. Sie können z. B. angepasste Bewerbungsverfahren anbieten, um Sprachkenntnisse oder individuelle Bedarfe zu berücksichtigen. Mentoring-Programme, Patenschaften oder Sprachförderungen sind weitere konkrete Maßnahmen. Zudem sind Kooperationen mit Integrationsprojekten oder Bildungsträgern hilfreich, um geeignete Kandidat*innen anzusprechen. Für Unternehmen bedeutet dies auch Offenheit und Bereitschaft, sich auf neue Herausforderungen im Arbeitsalltag einzulassen.

Bea Praxistipps:

Social Media nutzen: Lassen Sie Ihre Azubis und Praxisanleitende ihre Erfahrungen teilen. Dabei können Sie das „Lebensgefühl“ in Ihrem Betrieb vermitteln und durch Likes, Shares und Retweets Reichweite vergrößern. Besonders für junge Menschen, die Diskriminierung erlebt haben, schafft ein authentischer Online-Auftritt Vertrauen und einen „Safe Space“.
Azubis werben Azubis: Direkte Ansprache in ihren Communitys fördert Vertrauen und Authentizität.
Partnerschaften mit Schulen und Bildungsträgern: Bieten Sie gezielt Praktika, Schnuppertage oder Workshops, um persönliche Kontakte zu knüpfen.
Lokale Aktivitäten nutzen: Nehmen Sie an regionalen Veranstaltungen teil, um Kontakte vor Ort aufzubauen.
Lokale Aktivitäten nutzen: Nehmen Sie an regionalen Veranstaltungen teil, um Kontakte vor Ort aufzubauen.
Stellenanzeigen kultursensibel gestalten: Verwenden Sie Einfache Sprache, treffen Sie eine bewusste Bildauswahl und heißen Sie Menschen mit Migrationshintergrund explizit willkommen.
Bewerbungsverfahren vereinfachen: Halten Sie die Bewerbungswege einfach und achten Sie auf Potenziale statt formaler Qualifikationen.
Onboarding optimieren: Setzen Sie Mitarbeitende oder ältere Azubis als Pat*innen oder Mentor*innen ein, um neue Auszubildende zu unterstützen.
Individuelle Förderung anbieten: Stellen Sie Sprachprogramme oder interkulturelle Trainings für ein reibungsloses Miteinander bereit.

Weiterführende Links:

Beratung für Geschäftsführer*innen, Personalverantwortliche oder Ausbilder*Innen:
https://kausa-brandenburg.de/

Fachkräfteeinwanderung:  Servicestellen Fachkräfteeinwanderung NordWest & SüdOst Unterstützt bei der Einwanderung von Auszubildenden
Servicestellen Fachkräfteeinwanderung NordWest & SüdOst | IHK-Projektgesellschaft mbH

Unterstützungsmöglichkeiten für Auszubildende mit Migrationshintergrund/ Sprachförderbedarf – eine Arbeitshilfe der IHK Magdeburg: unterstuetzungsmoeglichkeiten-migration-final-data.pdf

Ausbilderportal für Ausbilderinnen und Ausbilder der DIHK Gesellschaft für berufliche Bildung/:
Hilfen für Ausbilder/-innen: Wissensdatenbank und Handbuch

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Onboarding von Auszubildenden

Was heißt das überhaupt?

Das Onboarding von Auszubildenden bedeutet die systematische Einführung neuer Auszubildender in das Unternehmen. Ziel ist es, ihnen den Start in die Arbeitswelt zu erleichtern und sie optimal auf ihre zukünftigen Aufgaben und die Unternehmenskultur vorzubereiten.

Wie sieht das praktisch aus?

Um den Einstieg zu erleichtern, beginnt das Onboarding beginnt mit einer strukturierten Einführung, die kulturelle Sensibilität und sprachliche Unterstützung bietet. Ein Mentorenprogramm hilft den Auszubildenden, sich im Unternehmen zurechtzufinden und soziale sowie fachliche Integration zu fördern. Schaffen Sie gleich zu Beginn Raum für die Auszubildenden, sich gegenseitig kennenzulernen und ihre Erwartungen sowie Erfahrungen zu teilen. Regelmäßige Feedbackgespräche und Weiterbildungsangebote unterstützen die langfristige Eingliederung und berufliche Entwicklung.

Bea Praxistipps:

Das Förderprogramm „Assistierte Ausbildung“ der Bundesagentur für Arbeit hilft Betrieben, passende Auszubildende zu finden und diese auf dem Weg zum Berufsabschluss bei Bedarf individuell zu unterstützen.
Nutzen Sie bei Bedarf bereits vor Ausbildungsbeginn eine Einstiegsqualifizierung - ein Langzeitpraktikum zur sprachlichen und fachlichen Vorbereitung auf die Ausbildung.
Halten Sie regelmäßigen Kontakt zur Berufsschule, um etwaige Defizite rechtzeitig zu erkennen.
Initiieren Sie gleich zu Beginn für die Azubis einen Kennenlerntag, auf denen Erfahrungen und Erwartungen geteilt werden und soziale Beziehungen aufgebaut werden können.
Fördern Sie einen respektvollen und wertschätzenden Umgang zwischen allen Mitarbeitenden im Unternehmen.

Weiterführende Links:

Tipps des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung KOFA:
https://www.kofa.de/mitarbeiter-finden/ausbildung/wie-ausbilden/onboarding-von-azubis

„Ausbildung: Integration in den Betrieb“ Handreichung des Netzwerks Unternehmen integrieren Flüchtlinge:
https://www.unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de

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Fördermaßnahmen für die betriebliche Ausbildung

Was heißt das überhaupt?

Fördermaßnahmen für die Ausbildung sind finanzielle oder organisatorische Unterstützungen, die Auszubildenden und Betrieben helfen, eine erfolgreiche Ausbildung zu ermöglichen. Es gibt verschiedene Programme, die individuell auf die Bedürfnisse von Auszubildenden und Betrieben abgestimmt sind und eine erfolgreiche Berufsausbildung ermöglichen.

Wie sieht das praktisch aus?

Ausbildung vorbereiten

Die „Einstiegsqualifizierung“ ist ein ausbildungsvorbereitendes Praktikum von 6 bis 12 Monaten. Das Programm ermöglicht Betrieben, potenzielle Auszubildende kennenzulernen und deren Fähigkeiten zu testen, während Azubis wertvolle Praxiserfahrung sammeln und ihre Chancen auf eine Ausbildung verbessern. Während des Praktikums besteht Berufsschulpflicht. Es werden Zuschüsse für Vergütung, Sozialversicherung und Fahrtkosten gewährt.
Einstiegsqualifizierung | Bundesagentur für Arbeit


Unterstützung während der Ausbildung/Ausbildungsabbrüche verhindern

Die Assistierte Ausbildung (AsA) unterstützt Auszubildende durch individuelle oder Gruppenmaßnahmen wie Stützunterricht, Hilfe bei fachtheoretischen Kenntnissen und Begleitung im Betriebsalltag, um ihre Ausbildung erfolgreich zu absolvieren.
Assistierte Ausbildung (AsA): Informationen für Arbeitgeber | Bundesagentur für Arbeit

Das Programm „Gutes Lernen im Betrieb“ der IHK-Projektgesellschaft Ostbrandenburg bietet Betrieben in den Kammerbezirken Ostbrandenburg und Cottbus eine kostenfreie Schulung für potenzielle Mentor*innen sowie eine begleitende Unterstützung beim Mentoring-Prozess im Betrieb.
Koordinierungsstelle „Gutes Lernen im Betrieb“

Das Coachingprogramm VerAplus SES des Senior Expert Service (SES) in Bonn unterstützt kostenlos junge Menschen bei Problemen in der Berufsschule, im Ausbildungsbetrieb oder bei Prüfungsstress, indem es sie mit ehrenamtlichen Fachleuten im Ruhestand zusammenbringt.
www.vera.ses-bonn.de

Für die Förderung des Spracherwerbs in der Ausbildung bietet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Berufssprachkurse für Auszubildende (Azubi-BSK) an.
BAMF – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – Berufssprachkurse für Azubis

Die betriebliche Begleitagentur bea-Brandenburg schult potenzielle Mentor*innen mit dem Schwerpunkt Sprach-Mentoring zur Unterstützung des Spracherwerbs am Arbeitsplatz.
bea-Brandenburg_Angebote-Sprachmentoring.pdf

Finanzielle Unterstützung

Die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) ist eine finanzielle Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit, die Auszubildenden hilft, ihre Lebenshaltungskosten zu decken, wenn ihre Ausbildungsvergütung nicht ausreicht.
https://www.arbeitsagentur.de/bildung

Bea Praxistipps:

Hier sind fünf praktische Tipps, um Förderprogramme für die Ausbildung effektiv zu recherchieren und zu nutzen:

Gezielte Recherche: Nutzen Sie offizielle Webseiten von Ministerien, Kammern und Förderinstitutionen, um aktuelle Programme zu finden. Eine strukturierte Suche spart Zeit und hilft, relevante Angebote zu entdecken.
Individuelle Fördermöglichkeiten prüfen: Förderprogramme haben oft spezifische Voraussetzungen. Prüfen Sie genau, ob die Auszubildenden bzw. Ihr Betrieb die Kriterien erfüllt, um unnötige Anträge zu vermeiden.
Beratung in Anspruch nehmen: Viele Kammern, die Arbeitgeberservices der Arbeitsagenturen oder die betriebliche Begleitagentur bea-Brandenburg bieten kostenlose Unterstützung bei der Antragstellung und helfen, die besten Fördermöglichkeiten zu identifizieren.
Fristen und Bedingungen beachten: Fördermittel sind oft an bestimmte Fristen und Bedingungen geknüpft. Eine frühzeitige Planung und genaue Prüfung der Anforderungen sind entscheidend für eine erfolgreiche Beantragung.
Netzwerke nutzen: Der Austausch mit anderen Betrieben oder Auszubildenden kann wertvolle Hinweise auf wenig bekannte Förderprogramme geben. Auch Online-Foren und Fachartikel bieten hilfreiche Informationen.

Weiterführenden Links:

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Downloads

Handreichung zur erfolgreichen Ausbildung

Handreichung zur erfolgreichen Ausbildung von Auszubildenden mit Fluchterfahrung:
https://idw-online.de/de/attachmentdata95592.pdf

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