Die Berufsausbildung von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund ermöglicht Unternehmen nicht nur, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sondern auch die soziale Integration und Vielfalt innerhalb des Betriebs zu fördern. Zahlreiche Initiativen und Förderprogramme stehen bereit, um Unternehmen dabei zu unterstützen, die besonderen Bedürfnisse dieser Zielgruppen zu berücksichtigen und sie erfolgreich in die Ausbildung zu integrieren.

Ausbildung unterstützen
Kultursensibles Azubimarketing
Was heißt das eigentlich?
Die Rekrutierung von Auszubildenden mit Flucht- und Migrationserfahrung bedeutet, gezielt junge Menschen mit vielfältigen kulturellen Hintergründen als zukünftige Fachkräfte in den Blick zu nehmen. Sie haben oft Sprachbarrieren überwunden, beeindruckende Lebenswege hinter sich und bringen Perspektiven mit, die das Arbeitsumfeld bereichern. Diese Rekrutierung ist eine Chance, Fachkräfteengpässe zu bekämpfen und zugleich gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.
Wie sieht das praktisch aus?
Schaffen Sie spezielle Beratungsangebote, um auf die individuellen Bedürfnisse der Jugendlichen einzugehen. Machen Sie sichtbar, dass sie ein vielfältiger Betrieb sind und Auszubildende mit Flucht- und Migrationserfahrung willkommen sind und zeigen Sie auch, dass sie die jungen Menschen in der Ausbildung durch weitere Angebote unterstützen. Sie können z. B. angepasste Bewerbungsverfahren anbieten, um Sprachkenntnisse oder individuelle Bedarfe zu berücksichtigen. Mentoring-Programme, Patenschaften oder Sprachförderungen sind weitere konkrete Maßnahmen. Zudem sind Kooperationen mit Integrationsprojekten oder Bildungsträgern hilfreich, um geeignete Kandidat*innen anzusprechen. Für Unternehmen bedeutet dies auch Offenheit und Bereitschaft, sich auf neue Herausforderungen im Arbeitsalltag einzulassen.
Bea Praxistipps:
Weiterführende Links:
Beratung für Geschäftsführer*innen, Personalverantwortliche oder Ausbilder*Innen:
https://kausa-brandenburg.de/
Fachkräfteeinwanderung: Servicestellen Fachkräfteeinwanderung NordWest & SüdOst Unterstützt bei der Einwanderung von Auszubildenden
Servicestellen Fachkräfteeinwanderung NordWest & SüdOst | IHK-Projektgesellschaft mbH
Unterstützungsmöglichkeiten für Auszubildende mit Migrationshintergrund/ Sprachförderbedarf – eine Arbeitshilfe der IHK Magdeburg: unterstuetzungsmoeglichkeiten-migration-final-data.pdf
Ausbilderportal für Ausbilderinnen und Ausbilder der DIHK Gesellschaft für berufliche Bildung/:
Hilfen für Ausbilder/-innen: Wissensdatenbank und Handbuch
Onboarding von Auszubildenden
Was heißt das überhaupt?
Das Onboarding von Auszubildenden bedeutet die systematische Einführung neuer Auszubildender in das Unternehmen. Ziel ist es, ihnen den Start in die Arbeitswelt zu erleichtern und sie optimal auf ihre zukünftigen Aufgaben und die Unternehmenskultur vorzubereiten.
Wie sieht das praktisch aus?
Um den Einstieg zu erleichtern, beginnt das Onboarding beginnt mit einer strukturierten Einführung, die kulturelle Sensibilität und sprachliche Unterstützung bietet. Ein Mentorenprogramm hilft den Auszubildenden, sich im Unternehmen zurechtzufinden und soziale sowie fachliche Integration zu fördern. Schaffen Sie gleich zu Beginn Raum für die Auszubildenden, sich gegenseitig kennenzulernen und ihre Erwartungen sowie Erfahrungen zu teilen. Regelmäßige Feedbackgespräche und Weiterbildungsangebote unterstützen die langfristige Eingliederung und berufliche Entwicklung.
Bea Praxistipps:
Weiterführende Links:
Tipps des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung KOFA:
https://www.kofa.de/mitarbeiter-finden/ausbildung/wie-ausbilden/onboarding-von-azubis
„Ausbildung: Integration in den Betrieb“ Handreichung des Netzwerks Unternehmen integrieren Flüchtlinge:
https://www.unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de
Fördermaßnahmen für die betriebliche Ausbildung
Was heißt das überhaupt?
Fördermaßnahmen für die Ausbildung sind finanzielle oder organisatorische Unterstützungen, die Auszubildenden und Betrieben helfen, eine erfolgreiche Ausbildung zu ermöglichen. Es gibt verschiedene Programme, die individuell auf die Bedürfnisse von Auszubildenden und Betrieben abgestimmt sind und eine erfolgreiche Berufsausbildung ermöglichen.
Wie sieht das praktisch aus?
Ausbildung vorbereiten
Die „Einstiegsqualifizierung“ ist ein ausbildungsvorbereitendes Praktikum von 6 bis 12 Monaten. Das Programm ermöglicht Betrieben, potenzielle Auszubildende kennenzulernen und deren Fähigkeiten zu testen, während Azubis wertvolle Praxiserfahrung sammeln und ihre Chancen auf eine Ausbildung verbessern. Während des Praktikums besteht Berufsschulpflicht. Es werden Zuschüsse für Vergütung, Sozialversicherung und Fahrtkosten gewährt.
Einstiegsqualifizierung | Bundesagentur für Arbeit
Unterstützung während der Ausbildung/Ausbildungsabbrüche verhindern
Die Assistierte Ausbildung (AsA) unterstützt Auszubildende durch individuelle oder Gruppenmaßnahmen wie Stützunterricht, Hilfe bei fachtheoretischen Kenntnissen und Begleitung im Betriebsalltag, um ihre Ausbildung erfolgreich zu absolvieren.
Assistierte Ausbildung (AsA): Informationen für Arbeitgeber | Bundesagentur für Arbeit
Das Programm „Gutes Lernen im Betrieb“ der IHK-Projektgesellschaft Ostbrandenburg bietet Betrieben in den Kammerbezirken Ostbrandenburg und Cottbus eine kostenfreie Schulung für potenzielle Mentor*innen sowie eine begleitende Unterstützung beim Mentoring-Prozess im Betrieb.
Koordinierungsstelle „Gutes Lernen im Betrieb“
Das Coachingprogramm VerAplus SES des Senior Expert Service (SES) in Bonn unterstützt kostenlos junge Menschen bei Problemen in der Berufsschule, im Ausbildungsbetrieb oder bei Prüfungsstress, indem es sie mit ehrenamtlichen Fachleuten im Ruhestand zusammenbringt.
www.vera.ses-bonn.de
Für die Förderung des Spracherwerbs in der Ausbildung bietet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Berufssprachkurse für Auszubildende (Azubi-BSK) an.
BAMF – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – Berufssprachkurse für Azubis
Die betriebliche Begleitagentur bea-Brandenburg schult potenzielle Mentor*innen mit dem Schwerpunkt Sprach-Mentoring zur Unterstützung des Spracherwerbs am Arbeitsplatz.
bea-Brandenburg_Angebote-Sprachmentoring.pdf
Finanzielle Unterstützung
Die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) ist eine finanzielle Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit, die Auszubildenden hilft, ihre Lebenshaltungskosten zu decken, wenn ihre Ausbildungsvergütung nicht ausreicht.
https://www.arbeitsagentur.de/bildung
Bea Praxistipps:
Hier sind fünf praktische Tipps, um Förderprogramme für die Ausbildung effektiv zu recherchieren und zu nutzen:
Weiterführenden Links:
Downloads
Handreichung zur erfolgreichen Ausbildung
Handreichung zur erfolgreichen Ausbildung von Auszubildenden mit Fluchterfahrung:
https://idw-online.de/de/attachmentdata95592.pdf